
(Archiv) 2019 Bioethik-Symposium
15. Bioethik-Symposium 2019
"Verantwortung für die Natur"
am Mittwoch, 10.07.2019, 14:00 bis 18:00 Uhr
Veranstaltungsort:
Haus der Wissenschaft, Pockelsstraße 11,
5. OG, Raum Veolia/Weitblick
Veranstalter:
Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft
Verantwortung für die Natur
Klimawandel, Bevölkerungswachstum und -verschiebungen, beschleunigte Veränderungen der Landschaftsbewirtschaftung und -kultur wie die zunehmende Industrialisierung und Technisierung unserer Umwelt fordern heraus zu einem fundamentalen Nachdenken über unser Verhältnis zur Natur. Wir tragen Verantwortung.
Der Titel unseres 15. Bioethik-Symposiums stellt das Verhältnis des Menschen unserer gegenwärtigen Gesellschaft in einen offenen, dennoch verpflichtenden Zeit- und Wertehorizont, regional und global. Wir sind nicht nur für die aktuelle und unmittelbare Umwelt verantwortlich sondern auch für die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder, also auch für die ökologischen Lebensräume der Menschheit.
Das stellt uns vor weitreichende strukturelle, organisatorische, ökonomische und politische Aufgaben der aktuellen und prospektiven Gestaltung.
Kann es eine Verantwortung für die Natur geben ohne die für den Menschen? Und umgekehrt: eine Verantwortung für den Menschen ohne die für die Natur? Wohl kaum!
Die Verantwortung richtet sich auf die Gestaltung der Ökosysteme, d. h. der den Bedürfnissen von Produktion, Verteilung, Nutzung und zukunftsfähiger Regeneration angepassten ökologischen und ökonomischen Gestaltung unserer soziokulturellen Lebensräume und Landschaften.
Die Achtung eines „Eigenrechtes“ der Natur zur Lebensentwicklung und -entfaltung gilt auch dem Erhalt der biologischen, pflanzlichen und tierischen Artenvielfalt in artgerechter Landwirtschaftskultur.
Unumgängliche Eingriffe in die uns unmittelbar umgebende Natur haben den Artenschutz zu berücksichtigen auch im Blick auf mögliche positive oder negative Entwicklungen.
Verantwortung für die Natur fordert auch eine ökologische Vernunft, die nicht nur den gegenwärtigen und regionalen sondern auch zukünftigen und globalen Lebensbedürfnissen gerecht werden kann. Dazu gehört auch die in individueller und kollektiver Verantwortung zu leistende, autonome, d. h. nicht nur (z.B. ressourcen-bedingte) Selbstbegrenzung. Verantwortung für die Natur ist geboten: nicht nur um des Menschen willen sondern auch um der Natur willen.
PROGRAMM
14:00 Uhr
Begrüßung, Einführung und Moderation
Prof. Dr. Otto Richter
Präsident der BWG
14:15 Uhr
Verantwortung für Ökosysteme und Landschaften
Prof. Dr. Hansjörg Küster
Institut für Geobotanik der Leibniz Universität Hannover
15:00 Uhr
Biologische Vielfalt und Landwirtschaft: wie zusammenwächst, was zusammen gehört
Prof. Dr. Jens Dauber
Thünen-Institut, Abteilung für Biodiversität, Braunschweig
15:45 Uhr Pause
16:15 Uhr
Artenschutz bei Eingriffen in die Natur
Uwe Kirchberger
Fachbereich Stadtplanung und Umweltschutz, Stadtverwaltung Braunschweig
17:00 Uhr
Der Wert der Natur: Vom Sinn und Zweck der biologischen Vielfalt
Dr. Uta Eser
Büro für Umweltethik Tübingen
17:45 Uhr
Schlusswort
Prof. Dr. Klaus Gahl
Vizepräsident der BWG